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Eat The Gun

Im allerersten Jahr unseres kleinen Festivals standen sie schon bei uns auf der Bühne. Da sowohl wir als auch Eat The Gun sich zwischenzeitlich verändert haben, wollen wir die Jungs gerne noch mal für euch auf unser schnuckeliges Festival bringen.

Oftmals sind nur kleine Veränderungen nötig, um aus einer Idee das Optimum herauszuholen. Ein anderes Studio, ein anderes Instrument, vielleicht etwas mehr Glaube an die eigene Stärke, oder ein, zwei geeignete Helfer, die dem Resultat den letzten Pfiff geben. Es ist die Summe genau dieser kleinen Stellschrauben, an denen Eat The Gun gedreht und die sich nun zu einer rasanten Scheibe entwickelt
haben. Ohne Untertreibung kann man behaupten: Stripped To The Bone ist das beste Album, das die Münsteraner Band jemals produziert hat. „So ganz genau weiß man ja nie, woran es liegt, wenn etwas super funktioniert. Aber die Entscheidung, alle Songs auf der Akustikgitarre zu komponieren, zunächst Riffs und sämtlichen Schnickschnack außer Acht zu lassen und sich stattdessen auf Melodien und Texte zu konzentrieren, war offenbar goldrichtig“, erklärt Hendrik Wipperman, Gitarrist, Sänger und Haupt-Songwriter der Band. „Ich für mich kann sagen, dass Stripped To The Bone genau das Album geworden ist, dass ich immer schon machen wollte.“
Dabei hat sich bei Eat The Gun im Grunde genommen nicht viel geändert. Möglicherweise tritt auf Stripped To The Bone der reine Metal-Charakter ein Quäntchen mehr in den Hintergrund, während die Einflüsse von Alternative Rock etwas zugenommen haben. Ansonsten ist alles wie gehabt: Eat The Gun grooven wie die Hölle, feuern einen Ohrwurmrefrain nach dem nächsten aus der Hüfte und präsentieren zehn neue Songs, die den Zuhörer direkt frontal angreifen. Hier nerven keine aufgeblasenen Intros, avantgardistischen Klangspielereien oder pseudo-intellektuellen Botschaften, hier sprechen zehn starke Songs für sich allein. Die erste Single des Albums heißt ́Loner`, wird am 4. Oktober 2013 veröffentlicht und erzählt die Geschichte eines Einzelgängers, der sich vom gesellschaftlichen Druck befreien und der Oberflächlichkeit heutiger Zeiten entkommen will. ́Made Of Stone` wiederum handelt von Gier und Kaltherzigkeit, von Egoismus und Zynismus, die häufig zu Lasten der Armen und Schwachen gehen. Außerdem gibt es noch das rasante ́Addicted` mit seiner zweigeteilten Bewertung des Suchtgedankens: Einmal als negativer und gefährlicher Faktor, andererseits aber auch als Katalysator für das Gute und Positive, für das Leben an sich. Als Katalysator dieser packenden Scheibe hat sich auch die im wahrsten Sinne des Wortes abgespeckte Produktion erwiesen. Aufgenommen wurde Stripped To The Bone mit Stephan „Gudze“ Hinz (H-Blockx) im eigenen Studio der Band. „Der Do-It-Yourself-Gedanke stand für uns ganz oben“, erläutert Wippermann, „ähnlich wie bei den Foo Fighters, nur dass wir diese Produktionsweise gewählt haben, weil wir es aus wirtschaftlichen Gründen mussten. Aber wie so häufig: Weniger war mehr. Ich habe beispielsweise im Studio nur eine Gitarre, einen Verstärker und eine Box gespielt, und trotzdem ist der Gesamtsound unglaublich druckvoll.“ Gemischt wurde Stripped To The Bone übrigens von Hinz und Toni Meloni (Toten Hosen, Apokalyptische Reiter) im renommierten ́Principal Studio`. Soviel Budget war zum Glück doch vorhanden. Der Albumtitel ist also absolut programmatisch zu verstehen und spiegelt sich auch im gelungenen Cover-Artwork von Daniel Vargas Diaz wieder. Der in Barcelona lebende Grafikerillustrierte bereits vor elf Jahren die allererste EP von Eat The Gun, hier schließt sich also gewissermaßen ein Kreis, der die große Beständigkeit und Energie einer Band verdeutlicht, die demnächst das volle Dutzend an ereignisreichen Jahren erreichen wird.

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