”Vacilando ist ein Wort für jemanden, der um des Reisens willen auf Reisen ist, der nicht wissen möchte, wo genau sein Ziel liegt und den es nicht schert ob er nun dort ankommt oder nicht.”
Das sagen CITY LIGHT THIEF über den Titel ihres neuen Albums, welches am 31.05.2013 über Midsummer Records veröffentlicht wurde. Die obige Erklärung darf dabei gern auf die Entstehungsweise des Albums bezogen werden. Denn im Gegensatz zur letztjährigen 4-Song-EP The Music Of Chance gibt es diesmal kein übergeordnetes Konzept, keine literarische Vorlage, keinen ausgetüftelten Plan, dem sich die Songs unterordnen mussten.
Stattdessen schrieben CITY LIGHT THIEF einfach Songs, „und auf einmal war ein Album da“. Dabei wissen die Diebe auf „Vacilando“ offensichtlich ziemlich genau um ihre Stärken und spielen sie gekonnt aus – in Songs, die mit zu dem besten, weil konsequentesten gehören, was man von dieser Band bislang gehört hat. Vom dissonanten, aber eingängigen Opener „Battue“ bis hin zum epischen „Omori“ zeigen sich CITY LIGHT THIEF facettenreich und spielfreudig wie eh und je.
Nach wie vor versteckt sich unter einem Deckmantel aus Pop und Ohrwurm-Melodien ein hochkomplexes Geflecht aus scheinbar unzähligen Instrumenten und Stimmen. Diese Detailfreude ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil sie sich nie aufdrängt, sondern erst bei genauerer Betrachtung voll zum Vorschein kommt. Die Chöre fallen nach der Hinzunahme von Mario (zuletzt bei THOUGHTS PAINT THE SKY) als sechstem Bandmitglied noch eine Nummer kraftvoller aus, die Songs sind bei allem Ideenreichtum in sich schlüssig und werden auch auf Albumlänge weder langweilig oder anstrengend. CITY LIGHT THIEF klingen auch auf Vacilando immer noch nach Hyperventilation, nach Übermut und Euphorie und gerade so beherrschtem Chaos. Nur eben noch besser.
Vacilando erscheint auf 12“ Vinyl im Gatefold-Cover, auf CD sowie als Download. Das Artwork gestaltete Benedikt Demmer von Druckwelle Design. Die Fotos aus dem Artwork hat die Band selbst auf Reisen durch Amerika, Südafrika, Island, Frankreich, Spanien und Finnland geschossen. Vacilando wurde von Bastian Hartmann in Hennef, Niederehe und Hilden aufgenommen und von Michael Schwabe im Monoposto Studio in Düsseldorf gemastert.